Wirtschafts LK

LK Wirtschaft Wie oft mussten wir uns vorwerfen lassen, dass die Wahl des Leistungskurses Wirtschaft Recht, vor Allem in Kombination mit Englisch davon zeugt, dass man bei der Wahl der Leistungskurse nach dem Prinzip der negativen Abwahl vorgegangen ist, und nachdem man sonst nichts kann nur Wirtschaft und Englisch übrig blieben. Die Teilnehmer des Leistungskurses Wirtschaft Recht werden diesem Vorurteil wohl nicht zustimmen können, und würden wohl auch jedem von dem oben angesprochenen Auswahlverfahren abraten.

Schon kurz nach Beginn der K12 stellte sich nämlich heraus, dass Wirtschaft das Kürzel LK zurecht trägt. Kann man in Fächern wie, Mathematik, Englisch, Physik, Französisch... auf einen Grundstock von bisher gelernten zurückgreifen und aufbauen, so steht man in Wirtschaft, dass die Jahre zuvor als "Nebenfach" belächelt wurde vor einem kompletten Neuanfang. Besonders begabte Menschen, oder solche mit einem fotographischen Gedächtnis mögen wohl den Begriff Kaufvertrag und an guten Tagen die Begriffe Sorten und Devisen aus den vergangenen Jahren in die Gegenwart gerettet haben, aber ansonsten beginnt man in Wirtschaft bei Null, oder knapp darunter.

In der Wirtschaft denkt man eigentlich streng ökonomisch. So ist es auch nicht verwunderlich, dass es im LK Wirtschaft Recht darum geht, möglichst Viel, mit möglichst wenig Aufwand in die Köpfe der Schüler zu befördern. (Wie das genau von statten geht, dürfen wir hier aufgrund des Verbots zur Darstellung und Verherrlichung von Gewalt in der Öffentlichkeit und an Schulen nicht veröffentlichen.) Zu Ende des ersten Halbjahres quollen uns dank der hervorragenden Arbeit unserer Kursleiters Werner Dittrich Buchungssätze und Paragraphen nur so aus den Ohren. Das zweite und dritte Halbjahr war durch unseren Sponsor Revell geprägt. Wir arbeiteten fast ausschließlich mit Modellen, wirtschaftlichen Modellen, oder auch Modellvorstellungen, wobei, die Vorstellungen der Schüler doch meist sehr von dem des Kursleiters abwichen. Und auch wenn die Schüler meist in der Überzahl erschienen, so behielt der Kursleiter aufgrund seines Bezugsrechts bei der Ausgabe von Neuaktien doch meist die Sperrminorität, was teilweise mickrige Dividenden zufolge hatte. Die Höhe der Ausschüttung konnte man schon zu Beginn der Hauptversammlung nach den Schulaufgaben an der "Herrschaften-Skala" grob abschätzen. Denn je öfter das Wort Herrschaften vor der Preisverleihung über die Lippen unseres Kursleiters glitt, desto geringer die Dividenden. Ein besonderes Highlight des LK W/R war der Ausflug zur Expo 2000 zusammen mit den Redakteuren der Schülerzeitung, wo wir Deutschlands größten Pleitegeier bewundern konnten, und an einem anschaulichen Beispiel erfuhren, wie man’s nicht macht. Aber abgesehen von der inneren Finanzschwäche war das äußere Erscheinungsbild der Expo doch sehr beeindruckend. Die Folgeerscheinungen dieses Ausflugs (50% Ausfallquote am Tag nach der Rückkehr aus Hannover) stießen allerdings auf das Unwollen unseres Kursleiters.

Ja, und dann kam schon der Tag der großen Abrechnung (Sarah Connor??). Und ich denke, dass die meisten doch angenehm überrascht waren, da uns Onkel Werner anscheinend mehr als gut auf das Abitur vorbereitet hatte. Mit Hilfe perfider Methoden war es ihm doch gelungen seinen Schützlingen dauerhaftes Wissen um wirtschaftliche Sachverhalte zu vermitteln. Zudem ist der LK W/R einer der wenigen, der Bezug zur Realität besitzt, und einen über den normalen Schulstoff hinaus dabei behilflich ist zumindest 50% der Tagesnachrichten zu verstehen. In diesem Sinne: "Adgio – Gesundheit!"

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